Haus Abraham/ Moses, Lindenplatz 2
(oben 1938, unten im Jahr 2008)
Eine Zeitzeugin (Mitbewohnerin im Haus Abraham/Moses) am 17.12.46 (gegenüber dem Vernehmungsrichter im Strafverfahren gegen mehrere Bebraer Aktivisten):
"Morgens gegen 2-3 Uhr wurde die Haustüre aufgebrochen. 30-40 Mann stürmten in die Wohnung Moses. Es war ein Schreien und Klopfen."

Die gleiche Zeitzeugin (am 11. März 1946 gegenüber dem Amtsrichter):
"(Ich) befand mich in meiner Wohnung in dem Hause bei den Juden Moses und Abraham, Lindenplatz Nr. 2, denn dort hatte ich eine Wohnung gemietet. In der Morgendämmerung hörte ich vor dem Hause lärmend eine größere Menschenmenge, die gleich darauf gewaltsam in das Haus eindrangen. Am anderen Morgen habe ich eine Kreuzhacke vor der Haustür vorgefunden, mit der die Tür eingeschlagen wurde.(...) In diesem Augenblick stürzten ca. 20 bis 30 Personen die Treppe herauf, drangen in die Wohnungen der Juden Moses und Abraham, zerstörten dort die Fensterscheiben, Spiegel und einiges an Gebrauchsgegenständen.(...)
Der Sohn von Abrahams (wurde) geschlagen, weil er von einer vorgefundenen schwarz-weiß-roten Fahne beim Lichtschein einer Taschenlampe den Text nicht vorlesen konnte."
  
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