Leopold Levi wurde am 10. November 1938 im Konzentrationslager Buchenwald eingekerkert. Leopold Levis Frau Martha geb. Frank war durch die trostlose Lage überfordert, in ihrer Verzweiflung schnitt sie sich die Pulsadern auf, konnte aber vor dem sofortigen Tod bewahrt werden. Nach Leopolds Entlassung aus dem Konzentrationslager Buchenwald verlegten die beiden 1939 ihren Wohnsitz nach Mannheim. Sie konnten nicht ahnen, dass sie mit dem Umzug nach Baden zu den ersten gehören würden, die man am 20. Oktober 1940 per Massendeportation fortschaffte, nämlich zusammen mit über 6.500 anderen badischen Juden ins Sammellager Gurs in den französischen Pyrenäen. Von Gurs führte der Weg der beiden über die Zwischenstation Drancy bei Paris am 10. August 1942 mit dem Transport Nr. 17 in die Vernichtung nach Auschwitz.
Wenngleich aus ihrer Bebraer Wohnung nur ein Bett und ein Stuhl unzerstört geblieben waren, berichtet ihr Neffe Walter Frank, so genossen sie in ihrer Mannheimer Wohnung die Dampfheizung und fließendes Warmwasser, was sie aus Bebra nicht kannten. Die Zeit in Mannheim war ausgefüllt mit dem Warten auf die ersehnten Visa, mit denen sie zu den in den USA lebenden Verwandten zu gelangen hofften. Leider vergebens.
  
Sammellager Gurs am Rand der Pyrenäen in Frankreich
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Projekt: Vor aller Augen in Bebra und Umgebung