Samuel Levi hatte Ende 1937 seine Schwiegermutter Sophie Frank aus Eppingen in seinem Haus Apothekenstraße 10 in Bebra aufgenommen. Dort erlebte sie die Nacht vom 7. zum 8. November 1938. Sophies Enkel Werner Frank dazu: „Meine Großmutter war im Bett, als die Plünderer durch das Haus in der Apothekenstraße 10 tobten. Sie kamen in ihr Zimmer und schmissen den Kleiderschrank um und auf ihr Bett und jagten sie in Schrecken.“ Bei der 68-jährigen Sophie Frank führten die Novembererlebnisse zu einem Nervenzusammenbruch, in dessen Folge sie sich am 12. November 1938 aus einem Fenster im 2. Stock der Pension Stern (Georgenstraße 36) in Eisenach stürzte. Von dem Pogrom, vor dem sie aus Bebra nach Eisenach geflohen war, wurde sie in den folgenden Tagen eingeholt. Ein Schock, den sie nicht überwand.
(links) Haus Levi, Apothekenstraße 10 in Bebra. Die Levis waren aus Ronshausen zugezogen, sie hatten dort bis 1938 ein zweites Geschäft.
(Mitte) Sophie Frank, Samuel Levis Schwiegermutter aus Eppingen (Kraichgau)
(rechts) Pension Stern in Eisenach, aus deren 2. Stock sich Sophie Frank am 12.11.1938  stürzte.
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Projekt: Vor aller Augen in Bebra und Umgebung