Die Ereignisse während der “Reichskristallnacht” in Hersfeld in der Ton-Bild-Schau sollen nicht als historische Dokumentation verstanden werden. Wir konnten uns bei diesem Modul auf Materialen des Bad Hersfelder Kunsterziehers Ulrich Fischer stützen. Ihm ging es bei der Darstellung der Novemberpogrome in erster Linie darum, vor allem Jugendlichen durch eine bildhafte Vermittlung einen Zugang zu diesem Teil unserer Geschichte zu ermöglichen. Dazu gehört auch, die an den Ausschreitungen maßgeblich beteiligten SA- und SS-Männer durch ihre Uniformen kenntlich zu machen, was im engeren Sinne nicht der historischen Realität entspricht. Durch die Darstellung der Täter in SS- bzw. SA-Uniformen werden sie unzweideutig als Handlanger des Regimes entlarvt und der von Goebbels behauptete Volkszorn als gelenkte Aktion gezeigt. Denn Goebbels hatte angeordnet, bei den Ausschreitungen gegen die Juden keine Uniformen zu tragen. Die exakten Zeitangaben in der Ton-Bild-Schau sollen den vorsätzlichen Charakter und die Dramatik der Aktion veranschaulichen. Die Rekonstruktion der Hersfelder Geschehnisse basiert auf gründlichen Recherchen in Archiven und ausgiebigen Interviews mit Zeitzeugen. |