
Wir sehen rechts
das Haus Brückengasse 4 (ehemals Klempnermeister Leopold Alexander).
Links daneben ist das Haus Brückengasse 6
Hier
hatten die Löwensteins bis 1938 ein Bettengeschäft. In der sog.
Kristallnacht im November 1938 haben SA-Leute Federbetten aufgeschlitzt
und die Federn aus den Fenstern herausgeschüttelt. „Es sah
aus, als hätte Frau Holle ihre Betten ausgeschüttet“,
so berichtete uns eine Zeitzeugin, Jahrgang 1926, die damals in der Brückengasse
wohnte. Solches sei hier und auch an anderen Stellen in Rotenburg geschehen.

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Das
Haus Brückengasse 6 (Löwenstein) von der Rückseite

Geschäftsanzeige
im Kreisblatt 1924

Brückengasse
4
Klempnermeister
Leopold Alexander in der Brückengasse 4
kann als Beispiel dafür dienen, wie der technische und zivilisatorische
Fortschritt auch durch jüdische Geschäftsleute in den ländlichen
Raum gebracht wurde: Als um 1900 die Rotenburger Haushaltungen an die
zentrale Wasserversorgung angeschlossen wurden, machte er seinen Mitbürgern
das Baden in den eigenen vier Wänden schmackhaft, wie die Geschäftsanzeige
im Rotenburger Kreisblatt illustriert.


Das musische Leben
Rotenburgs bereicherte Klempnermeister Leopold Alexander (hintere Reihe
rechts) als Sänger im Rotenburger Doppelquartett "Ariadne".
Sein Geschäft in der Brückengasse betrieb er bis 1936.
Jüdische
Handwerksmeister in Rotenburg in den 1930er Jahren:
Buchbinder: |
Susman
Werthan |
bis 1938 |
Bäckermeister: |
Willy Linz |
bis 1938 |
Klempnermeister: |
Leopold Alexander |
bis 1936 |
Konditormeister: |
Leopold Ullmann |
bis 1936 |
Metzgermeister: |
Emanuel Blumenbaum |
bis 1937 |
Sattlermeister: |
David Plaut
Hugo Plaut |
bis 1938
bis 1936 |
Schlossermeister: |
Coppel Gans
Moses Gans
Willy Gans |
bis 1938
bis 1930
bis 1938 |
Schuhmachermeister: |
Jakob Katz |
bis 1937 |
Schneidermeisterinnen: |
Betty Gans
Jettchen Gans |
bis 1938
bis 1938 |
(Die
hier aufgeführten HandwerksmeisterInnen bildeten Lehrlinge aller
Glaubensrichtungen aus)

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