Schon knapp drei Wochen nach Kriegsbeginn waren die ersten Kriegsopfer jüdischen Glaubens aus unserer Region zu beklagen: Markus Katzenstein aus Rhina, der im Infanterieregiment 166 diente, fiel am 20. August 1914, zwei Tage später der Bebraer Jude Salli Rothfels. Sein Name steht
an oberster Stelle in der chronologisch angelegten Namensliste auf dem Ehrenmal unterhalb der evangelischen Kirche in
Bebra. Eingemeißelt in diesem Denkmal sind außerdem die Namen der Bebraer Juden Albert Apfel, Sally Lindau, Arnold Oppenheim, Martin Oppenheim, Moritz Oppenheim und Leopold Rothfels. In der Bebraer Synagoge in der Amalienstraße war ihnen eine Tafel gewidmet, die den Stolz
der israelitischen Kultusgemeinde über den von ihren
Mitgliedern geleisteten Kriegsbeitrag zum Ausdruck brachte.
Für die Schwerverwundeten Isidor Sommer und Siegfried Wertheim war der Krieg im Herbst 1914 zu Ende. Siegfried Abraham, Meier Döllefeld, Walter Katz, Fritz, Hugo und Theodor Oppenheim, Julius Rothfels, Gutmann Rülf und Meier Salomon komplettieren das Aufgebot der jüdischen Männer
aus Bebra, die deutsche Soldatenuniform trugen. Militärdienst als Sanitätsmediziner leisteten die in Bebra geborenen bzw.
dort praktizierenden Ärzte Dr. med. Albert Levi, Dr. med. Oppenheim und Dr. med. Fackenheim.
Namensliste auf dem Bebraer Gedenkstein mit Salli Rothfels (geb. 22.08.1914) ganz oben.
  
Ehrenmal für die im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten aus Bebra, darunter sieben jüdische.