Die
Reichstagswahl vom 7. 12. 1924 war für das Kasseler Sonntagsblatt die Scheidelinie:
bei dieser und erst recht bei den kommenden Wahlentscheidungen heiße die
Alternative hier christlich-national, dort jüdisch-gottesleugnerisch-international.
(Ausgabe vom 2.11.1924) Der Stimmenrückgang der Nationalsozialisten bei
dieser Wahl wird bedauert. Viele ihrer Anhänger sieht das Blatt, von
edlem Wollen für das Vaterland beseelt. Wenn sie die richtigen
Lehren aus dem Wahlausgang ziehen, dann kann die Bewegung trotz alles Geschreis
der Judenblätter doch noch eine Zukunft haben. (KSB v. 14.12.1924)
Eine Woche zuvor war dem Herausgeber und Wochenschauschreiber der Gedanke
gekommen, wie gut wäre es, wenn wir für ganz Deutschland einen Mann
hätten, der mit seinem Arm die Richtung angäbe, wie jeder gehen muß,
(...) dann brauchten wir nicht zur Wahl zu gehen.
In seiner Ausgabe zum Reformationsfest 1928 ergeht sich das Blatt in Lutherworten
über die Juden (Denn sie sind uns eine schwere Last, wie eine Plage,
Pestilenz und eitel Unglück in unserem Land).
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Das
Kasseler Sonntagsblatt
verstand sich als Sprachrohr der
Deutschnationalen Volkspartei. |
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